Die Geschichte von Tsatse

Tsatse liegt in Simbabwe nahe der mosambikanischen Grenze und ist eine ländliche Gemeinde, in der viele Menschen ihr Zuhause gefunden haben. Der landschaftlichen Idylle steht die wirtschaftlichen Trostlosigkeit gegenüber. Es gibt kaum oder gar keine Möglichkeiten, für eine berufliche Beschäftigung und so leben die meisten Menschen von der Landwirtschaft. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gegend ständig von Dürren heimgesucht wird, was für die Menschen große Not bedeutet.

In Tsatse gibt es einige Kirchen, die wichtige Säulen in der Gemeinde darstellen, jedoch teilweise für bedenkliche Werte stehen. Es kommt häufig zur Verheiratung von Minderjährigen und der Glaube, dass der Zugang zu medizinischer Versorgung eine Missachtung Gottes widerspiegelt, ist in vielen Köpfen fest verankert. Dies führt dazu, dass Menschen krank bleiben, weil sie die Hilfe von Krankenhäusern nicht annehmen wollen. In Tsatse gibt es noch nicht einmal eine Klinik und auch eine weiterführende Schule sucht man vergebens. Die meisten Menschen sind schlecht ausgebildet. Zudem herrscht ein Geist der Angst in der Gemeinde, da viele dort lebenden Menschen von traditioneller Heilung und Hexerei überzeugt sind.

100 unterstützte Kinder

13 Careworker

Beginn der Arbeit in 2022

Hands at Work erfuhr durch Mundpropaganda von der Lage in Tsatse. Wenn Menschen aus Tsatse Verwandte in anderen Gemeinden besuchten, wo Hands at Work tätig ist, konnten sie sehen, welche Arbeit am Care Point geleistet wurde, um den Bedürftigsten zu helfen. Sie hörten auch die schönen Geschichten von den Care Worker*innen, die für das Wohl der Kinder kämpften.

Als die Menschen aus Tsatse sahen, was Gott in diesen Gegenden tat, erkannten sie, dass vielen Menschen geholfen werden würde, wenn Hands at Work in ihre Gemeinde kommen könnte. Schließlich erreichten diese Gespräche die Ohren von John, einem Mitglied des lokalen Hands at Work-Teams in Simbabwe. Es wurde eine Reise organisiert, um die Bedürftigkeit der Gemeinde zu prüfen. Als sie durch die Gemeinde gingen, Kinder trafen und die Verletzlichkeit mit eigenen Augen sahen, wussten sie, dass diese Menschen die Hilfe von Hands at Work dringend brauchten.

Das Team begann, die Bedürfnisse im Dorf zu ermitteln und mobilisierte eine Gruppe von Männern und Frauen, die sich als Care Worker*innen engagieren wollten. Im November 2022 konnte es losgehen und seitdem setzt sich Hands at Work dafür ein, dass es den Kindern nicht an Nahrung, Bildung und Zugang zu medizinischer Versorgung mangelt. 

Bei dem Aufbau eines neuen Carepoints steht die Kommunikation an erster Stelle. Das Team von Hands at Work traf sich mit den Care Worker*innen und örtlichen Kirchenleitern, um über die Vision von unserer Arbeit zu sprechen und was es bedeutet, sich um die am stärksten gefährdeten Kinder zu kümmern.


Einen Erfahrungsbericht zum Besuch am Care Point in Tsatse finden sie hier.


Die Geschichte von Melody

Die 13-jährige Melody* wuchs in einer sehr großen Familie auf. Ihr Vater hatte mehrere Frauen und als er vor einigen Jahren verstarb, hinterließ er den Haushalt in einem perspektivlosen Zustand. Melodys Mutter Janet* erledigt Gelegenheitsjobs in der Region, hat aber Schwierigkeiten, Essen auf den Tisch zu bringen.

Als die Care Worker*innen Melody und ihre Geschwister fanden, konnten sie ihre Bedürftigkeit deutlich erkennen und luden sie zum Care Point ein. Dort hat Melody die Freiheit, ein Teenager zu sein, ohne den Druck, für ihre Familie sorgen zu müssen. Schnell war zu sehen, dass Melody nicht nur körperlich, sondern auch sozial gewachsen ist, da sie sich mehr mit anderen Kindern umgibt und Teil dieser Gesellschaft geworden ist. 

Nach wie vor gehört ihre Familie zu den ärmsten der Gemeinde, doch durch regelmäßige Besuche bei ihr Zuhause, wird sichergestellt, dass sich die Lebensbedingungen verbessern. Diese Besuche hatten allerdings noch eine andere Wirkung: Janet, Melodys Mutter, fühle sich so ermutigt, dass sie beschloss, auch Teil des Care Points zu werden und sich für die Bedürfnisse der Ärmsten einzusetzen. Auch sie hat Gemeinschaft und Ermutigung durch die Arbeit Hands at Work erfahren.

*Namen geändert