10 Tage Malawi — ein Reisebericht

Bericht von Jürgen Lovasz

Kawaza in Malawi gehört seit einigen Jahren zu den unterstützten Gemeinde des Patenprojekt Afrika, einer Initiative des Kirchenkreises Winsen (Luhe) in Zusammenarbeit mit Hands at Work in Africa. Durch diese Verbindung und einen ersten Besuch in 2019 war diese Reise auch ein Wiedersehen und eine Herzensangelegenheit.

Wir lebten Ende September 2022 für 10 Tage im ländlichen Bereich von Malawi, in dem 80 % der Bevölkerung lebt. Hands at Work unterstützt die bedürftigsten Kinder in 7 Dörfern. Unsere deutsche Unterstützung konzentriert sich auf 150 Kinder in 2 Gemeinden. Wir konnten 2 Care Points besuchen und dort mit den Kindern spielen, tanzen, singen und essen. Die authentische Fröhlichkeit und Natürlichkeit der Kinder haben uns fasziniert. Sie sind zufrieden und so einfach zu begeistern mit den einfachsten Spielen – oft benötigt man überhaupt keine Materialien, und wenn dann noch ein Ball oder Seil zur Verfügung stehen, wächst die Begeisterung noch mehr. Es war auch möglich, eine enge und herzliche Verbindung mit den freiwilligen Care Workern herzustellen. Ihre Aufopferung und ihr Einsatz für die Kinder ist unbeschreiblich. Sie kommen frühmorgens, um sich erst um die warme Mahlzeit für die Kinder zu kümmern, und dann beschäftigen sie sich intensiv nach der Schule mit den Kindern. Wir konnten spüren, wie sehr sie die Kinder lieben und um ihr Wohl bedacht sind.

Die intensive Interaktion mit den Kindern und die Verbundenheit mit den Care Workers hat uns selbst viel Kraft und Mut gegeben.

 

Auch Hausbesuche bei den Familien der Kinder sind für die Care Workers von großer Bedeutung, und für uns eine unvergessliche Erfahrung, da wir hier mit der existentiellen Armut der betroffenen Menschen konfrontiert wurden. Anstelle der Fröhlichkeit der Kinder, mussten wir hier in sehr ernste, teils sogar sehr traurige, oft von wenig Hoffnung geprägten Gesichter der Zieh- oder Großeltern schauen. In kleinen Häuschen von wenigen Quadratmetern leben oft 3 bis 5 Personen. Die mit Plastiktüten und etwas Grass bedeckten Unterkünfte sind meistens nicht wasserdicht. Dies ist ein großes Problem für Lebensmittel, die ohnehin kaum vorhandene Bekleidung und den Schlafplatz, der aus einer Strohmatte besteht. Für uns unvorstellbare Lebensbedingungen – bereits nach einigen Tagen würden wir todkrank sein! Selbstversorger bei Nahrungsmittelproduktion zu sein, ist in vielen Fällen nicht möglich, da das Land durch Monokultur ausgelaugt ist und Düngemittel nicht finanzierbar sind. Insbesondere seit dem Krieg in der Ukraine haben sich die Düngemittelpreis vervierfacht!

Die Reise nach Malawi ist uns allen ‚unter die Haut‘ gegangen. Sie hat uns gezeigt, dass global gesehen unser Beitrag zwar gering sein mag, doch dort wo Hand at Work auch mit unseren Mitteln aktiv ist, wird Kindern, die sonst kaum Überlebenschancen hätten, ein gutes Leben ermöglicht.

Das ist wichtig zu wissen und ermutigt uns, weiter nach Sponsoren zu suchen, die mit 20 Euro pro Monat die Versorgung eines Kindes ermöglichen.